Optimize Time “In the Zone” bedeutet, Teams und Individuen möglichst viel ungestörte Zeit für fokussiertes Arbeiten zu verschaffen. „In the Zone“ beschreibt den Zustand tiefer Konzentration (oft als „Flow State“ bekannt). Jede Unterbrechung durch Meetings, Kontextwechsel oder Wartezeiten reduziert diesen Zustand und verlangsamt den Wertfluss. In SAFe ist dies ein zentraler Hebel, um Produktivität und Qualität zu steigern.
Praxisbezug
Konkrete Maßnahmen, um „Time in the Zone“ zu optimieren:
- Meeting-Disziplin: Kürzere, klar timeboxed Meetings, weniger Unterbrechungen.
- Synchronisierte Kalender: Fokuszeiten teamübergreifend blocken.
- Reduzierung von Kontextwechseln: Weniger parallele Aufgaben, klare Prioritäten.
- Automatisierung: Routinearbeiten automatisieren, um kognitive Last zu senken.
- „Maker vs. Manager Schedule“ (Paul Graham): Entwickler brauchen zusammenhängende Zeitblöcke, Manager oft kurze Slots.
In SAFe zeigt sich das z. B. durch festgelegte Fokuszeiten in Iterationen, wo Teams ohne Unterbrechung an Stories arbeiten können.
Typische Missverständnisse
❌ „Multitasking ist produktiv“ – in Wahrheit kostet jeder Kontextwechsel ca. 20–30 % Effizienz.
❌ „Mehr Meetings = mehr Alignment“ – zu viele Meetings zerstören Fokus und senken Qualität.
❌ „Flow entsteht zufällig“ – nein, er muss organisatorisch aktiv geschützt werden.
Relevanz für Organisationen
- Produktivität: Fokuszeiten steigern Output messbar.
- Qualität: Tieferes Nachdenken verhindert Fehler.
- Motivation: Teams erleben mehr Zufriedenheit durch „echte Arbeit“.
- Innovation: Kreative Lösungen entstehen selten in gestückelten 30-Minuten-Slots, sondern in Fokusphasen.
Organisationen, die Fokusarbeit schützen, sind langfristig effizienter, innovativer und resilienter.
Beispiel aus der Praxis
Ein großes Software-Team hatte durchschnittlich 25 Stunden Meetings pro Woche. Die Liefergeschwindigkeit war entsprechend niedrig. Nach einer „Meeting-Diät“ (Reduktion auf < 15 Stunden, klare Fokuszeiten am Vormittag) berichteten Entwickler über deutlich bessere Konzentration. Die Delivery Rate stieg um 20 %, während die Fehlerrate sank.
Anwendung außerhalb von SAFe
Das Prinzip ist universell:
- Führungskräfte: Blocken von Deep-Work-Zeiten im Kalender.
- Projektarbeit: Fokus-Tage statt ständiger Ad-hoc-Abstimmungen.
- Transformationen: Teams gezielt von Nebentätigkeiten entlasten, damit sie „in the Zone“ arbeiten können.
- Individuell: Pomodoro-Technik oder „Focus Sprints“ zur Selbstorganisation.
So nutzen gute Coaches das Prinzip konkret
- Kalender-Analysen: Sichtbar machen, wie viel Fokuszeit Teams real haben.
- Team-Experimente: Fokusblöcke einführen, Meetings bündeln.
- Management-Coaching: Führung sensibilisieren, Fokuszeit nicht durch Ad-hoc-Aufgaben zu zerstören.
- Feedback-Loops: Messen, wie sich Fokuszeit auf Durchlaufzeit und Qualität auswirkt.
CALADE-Perspektive
Bei CALADE achten wir bewusst darauf, „Time in the Zone“ in Organisationen zu ermöglichen. In Transformationen ist Fokus oft Mangelware – wir helfen, Raum für tiefe Arbeit zu schaffen, indem wir Strukturen, Meeting-Kultur und Arbeitsorganisation so gestalten, dass Flow-Zeiten geschützt bleiben. So entstehen Produktivität, Innovation und nachhaltige Motivation.
Weiterführende Begriffe
- Deep Work (Cal Newport)
- Pomodoro-Technik
- Work in Process (WIP)
- Maker vs. Manager Schedule
- Flow Efficiency
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