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Glossarbeitrag

Was sind Objectives & Key Results (OKR)?

Objectives & Key Results (OKR) sind ein Rahmenwerk für die agile Strategieumsetzung auf Organisations-, Team- und individueller Ebene. Es verbindet qualitative Ziele (Objectives) mit messbaren Ergebnissen (Key Results). Typischerweise werden ein bis drei Objectives pro Zyklus definiert, die jeweils durch drei bis fünf Key Results konkretisiert werden. Das Leitprinzip lautet: weniger, aber fokussierter, um Prioritäten zu setzen und Wirkung zu erzielen. 

 

Ursprung und Entwicklung 

OKRs wurden in den 1970er-Jahren von Andrew Grove, Mitgründer und CEO von Intel, als Weiterentwicklung von Management by Objectives (MBO) entwickelt. John Doerr, ehemaliger Intel-Ingenieur und später Partner bei Kleiner Perkins, brachte OKRs 1999 zu Google und machte sie dort zum zentralen Steuerungsinstrument. Von dort aus verbreitete sich die Methode weltweit über zahlreiche Branchen hinweg. 

 

Struktur und Funktionsweise 

OKRs bestehen aus zwei Komponenten: 

- Objective (O): ein qualitatives, ambitioniertes und inspirierendes Ziel. 

- Key Results (KR): 3–5 messbare Ergebnisse, die den Fortschritt am Objective quantifizieren. 

 

Ein OKR-Zyklus dauert in der Praxis meist ein Quartal, während auf Jahresbasis übergeordnete OKRs formuliert werden. Regelmäßige Reviews und Retrospektiven stellen sicher, dass Lernen und Anpassungen Teil des Prozesses sind. 

 

Illustratives Beispiel: 

- Objective: „Wir sind Marktführer im kostenlosen Streaming-Video-Segment.“ (Youtube Video)

- Key Result: „Wir erreichen 1 Milliarde Stunden Videowiedergabe pro Tag.“  (Youtube Video)

 

Vorteile von OKRs 

- Fokus: Konzentration auf wenige, wesentliche Ziele. 

- Alignment: Synchronisation von Abteilungen und Teams entlang gemeinsamer Prioritäten. 

- Transparenz: OKRs sind für alle sichtbar – vom CEO bis zum Praktikanten. 

- Engagement: Beteiligung fördert Eigenverantwortung, Motivation und Kreativität. 

- Agilität: Iterative Zyklen ermöglichen schnelle Anpassungen an Markt- und Kundenbedürfnisse. 

- Outcome-Orientierung: Fokus auf Ergebnisse und Wirkung statt auf reine Aktivität. 

 

Abgrenzung zum Projektmanagement  

OKRs sind kein Projektplanungsinstrument und keine Task-Listen. Sie dienen als strategischer Orientierungsrahmen: Sie beantworten warum und was wichtig ist, nicht aber wie es umgesetzt wird. Projektmanagement bleibt wichtig für die operative Steuerung, während OKRs den übergeordneten strategischen Fokus setzen. 

 

Missverständnisse und Herausforderungen 

- „OKRs sind KPIs.“ Falsch – KPIs messen operative Leistung, OKRs steuern Veränderung und Ausrichtung. 

- „OKRs ersetzen die Unternehmensstrategie.“ Sie setzen Strategie um, ersetzen sie aber nicht. 

- „OKRs funktionieren ohne Kulturwandel.“ Transparenz, Vertrauen und Leadership sind entscheidend. 

- „OKRs sind nur für Tech-Unternehmen.“ Inzwischen werden sie branchenübergreifend eingesetzt, etwa in Industrie, Finanzen und Gesundheitswesen. 

 

Praktische Relevanz in Transformationen 

OKRs schließen die Lücke zwischen Vision und Umsetzung. Sie fördern bereichsübergreifende Zusammenarbeit, stärken die Priorisierung in komplexen Umfeldern und machen Strategie kontinuierlich anpassbar. In agilen Transformationen dienen OKRs als Brücke zwischen Vision, Portfoliomanagement und Teamebene

 

CALADE Perspektive 

Unsere Erfahrung zeigt: OKRs entfalten ihre volle Wirkung nur, wenn sie professionell eingeführt und begleitet werden. CALADE arbeitet mit erfahrenen OKR-Experten, die Unternehmen bei der Einführung und Skalierung unterstützen. Zusätzlich haben wir die OKR Catalyst-Ausbildung entwickelt – ein praxisnahes Trainingsprogramm, das Führungskräfte und Coaches befähigt, OKRs wirksam zu gestalten, einzuführen und nachhaltig zu verankern. So stellen wir sicher, dass OKRs mehr sind als ein Buzzword – nämlich ein echtes Instrument für Strategieumsetzung und Kulturentwicklung. 

 

Verwandte Begriffe 

- Management by Objectives (MBO) 

- Key Performance Indicators (KPI) 

- Strategieumsetzung 

- Agile Strategie 

- Portfoliomanagement 

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