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Glossarbeitrag

 Was ist ein ART Sync im SAFe?

Der ART Sync ist ein Koordinations-Event im Scaled Agile Framework (SAFe), das den Agile Release Train (ART) auf Programmebene synchronisiert. Er verbindet zwei wichtige SAFe-Meetings: das Scrum of Scrums (SoS) mit Fokus auf technische Abhängigkeiten und das PO Sync mit Fokus auf Business-Prioritäten. Organisationen können beide separat durchführen oder in einem kombinierten ART Sync zusammenfassen. 

 

Ursprung und Zweck 

Das Event wurde im SAFe geschaffen, um sicherzustellen, dass ein ART (50–125+ Personen) trotz vieler Teams gemeinsam auf PI-Ziele hinarbeitet. Der ART Sync ermöglicht, Abhängigkeiten, Risiken und Fortschritt transparent zu machen und Business- und Technikperspektiven in Einklang zu bringen. 

 

Kernelemente 

- Teilnehmer: 

- Scrum of Scrums: RTE, Scrum Master, Team-Vertreter 

- PO Sync: Product Manager, Product Owner, Business Owner 

- Frequenz: Ein- bis zweimal pro Woche, Timebox 30–60 Minuten 

- Inhalte: 

- Status zu ART- und PI-Zielen 

- Abhängigkeiten und Risiken zwischen Teams 

- Blocker-Management 

- Business-Priorisierung und technischer Abgleich 

- Aktualisierung von Program-Kanban und PI Objectives 

 

Anwendung und Best Practices 

- RTE als Facilitator: Der Release Train Engineer stellt sicher, dass der Fokus auf Abhängigkeiten und Fluss liegt, nicht auf Statusberichten. 

- Agenda klar strukturieren: Besonders bei kombinierten Sessions aus SoS und PO Sync wichtig. 

- Transparenz durch Tools: Digitale Program-Boards oder Kanban-Systeme verbessern die Synchronisation, auch in Remote-Situationen. 

- Follow-ups definieren: Nicht lösbare Themen werden in dedizierten Sessions weiterverfolgt. 

 

Praxisbeispiele 

- Finanzsektor: ART Syncs zweimal pro Woche halfen, regulatorische Anforderungen schnell zwischen Teams zu koordinieren und Risiken früh sichtbar zu machen. 

- Automotive-Programme: ART Syncs schufen Transparenz zwischen Software- und Hardware-Teams. Abhängigkeiten konnten früh geklärt werden, sodass Integrationsprobleme rechtzeitig gelöst wurden. 

- Remote-ARTs: Virtuelle ART Syncs mit digitalen Boards ermöglichten es, verteilte Teams trotz Distanz auf gemeinsame PI-Ziele auszurichten. 

(Hinweis: Diese Beispiele sind typische Muster aus SAFe-Implementierungen, keine offiziellen Fallstudien von SAFe.) 

 

Kritik und Grenzen 

- Gefahr des Status-Meetings: Ohne klare Moderation droht der ART Sync zur Reporting-Runde zu verkommen. 

- Teilnehmerüberlastung: Zu viele Beteiligte verlängern Meetings und verwässern den Fokus. 

- Kulturelle Hürden: In Organisationen mit geringer Offenheit werden Abhängigkeiten und Blocker nicht transparent gemacht – der Nutzen sinkt erheblich. 

- Skalierungsgrenzen: Bei sehr großen ARTs (über 125 Personen) können ART Syncs trotz Struktur an Wirksamkeit verlieren. Breakouts und klare Delegation sind dann nötig. 

 

Einbettung und Kombination  

Der ART Sync ist Teil der Program Events im SAFe, neben PI Planning, System Demo und Inspect & Adapt. Inputs stammen aus Team-Events wie Daily Scrums; Outputs sind aktualisierte Program-Kanban-Boards und abgestimmte PI-Ziele. 

 

CALADE-Perspektive 

Unsere Erfahrung zeigt, dass ART Syncs nur dann nachhaltig wirken, wenn sie professionell moderiert werden. CALADE-Experten übernehmen häufig die Rolle des RTE oder coachen interne RTEs, damit der Sync auf Wert, Fluss und Problem-Lösung fokussiert bleibt. Besonders wertvoll ist die Integration von Business- und Technikdiskussionen, ohne dass Konflikte eskalieren. 

 

Verweise auf verwandte Glossarartikel 

- Agile Release Train (ART) 

- Release Train Engineer (RTE) 

- PI Planning 

- Inspect & Adapt Workshop 

- System Demo 

- Program Increment (PI) Objectives 

- Lean Portfolio Management 

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