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Glossarbeitrag

Was ist ein Flow Accelerator:  Arbeit in kleinere, überschaubare Einheiten?

Work in Smaller Batches bedeutet, Arbeit in kleinere, überschaubare Einheiten zu zerlegen, statt große, riskante „Big Bang“-Lieferungen anzustreben. Kleinere Batches reduzieren Risiko, beschleunigen Feedback, erhöhen Vorhersagbarkeit und machen Wert schneller sichtbar. In Lean und SAFe ist dieses Prinzip ein Kernelement von Flow-Optimierung. 

 

Praxisbezug 

In SAFe wird „Smaller Batches“ auf mehreren Ebenen angewandt: 

- Team-Ebene: User Stories statt großer Arbeitspakete. 

- ART-Ebene: Features in Program Increments statt riesiger Releases. 

- Portfolio-Ebene: Epics in Hypothesen und MVPs zerlegen. 

 

Praktiken: 

- Feature-Slicing (kleinere, wertorientierte Features statt „Monster-Stories“). 

- MVP-Ansatz: minimal funktionsfähige Produkte statt komplettes Endprodukt. 

- Continuous Integration & Deployment: ermöglicht inkrementelle Lieferung. 

 Beispiel: Statt eine App ein Jahr lang zu entwickeln, wird sie nach 6 Wochen mit einer Kernfunktion getestet, Feedback eingeholt und weiter ausgebaut. 

 

Typische Missverständnisse 

❌ „Smaller Batches bedeutet weniger Funktionalität“ – nein, es geht um schnelleres Lernen, nicht um reduzierte Qualität. 

❌ „Batchgrößen sind nur technisches Thema“ – falsch, sie sind genauso geschäftlich (z. B. kleinere Projekte, schlankere Investitionen). 

❌ „Wir können unsere Arbeit nicht zerlegen“ – oft ein Denkproblem; fast jede Arbeit lässt sich sinnvoll schneiden. 

 

Relevanz für Organisationen 

- Schnelleres Feedback: Risiken und Fehler werden früher erkannt. 

- Weniger Risiko: Große Vorhaben werden nicht monatelang blind verfolgt. 

- Bessere Vorhersagbarkeit: Kleine Einheiten sind leichter planbar und steuerbar. 

- Höhere Motivation: Teams sehen schneller Ergebnisse ihrer Arbeit. 

In klassischen Projekten führen große Batches oft zu Terminverzug, hohen Kosten und verspätetem Wert – kleinere Batches reduzieren diese Risiken drastisch. 

 

Beispiel aus der Praxis  

Ein Energieversorger plante ein neues Abrechnungssystem als Großprojekt über 18 Monate. Nach Umstellung auf Batch-Slicing wurde das Projekt in Inkremente à 6 Wochen unterteilt. Ergebnis: Stakeholder sahen erste Ergebnisse schon nach 2 Monaten, Anpassungen konnten früh einfließen. Das Projektrisiko sank erheblich, die Akzeptanz stieg deutlich. 

 

Anwendung außerhalb von SAFe 

Das Prinzip ist universell einsetzbar: 

- Produktentwicklung: MVP statt Endprodukt. 

- Strategiearbeit: „Strategy Sprints“ statt 3-Jahrespläne. 

- Change Management: Pilot-Teams statt sofortiger Rollout in der ganzen Organisation. 

- Individuelle Arbeit: Große Aufgaben in kleinere Arbeitspakete zerlegen. 

Lean-Prinzip: „Reduce Batch Size“ = schnellerer Fluss, weniger Verschwendung. 

 

So nutzen gute Coaches kleinere Batches konkret 

- Story Slicing Workshops: Teams lernen, große Stories in kleinere, wertvolle Einheiten zu zerlegen. 

- MVP-Experimente: Führungskräfte verstehen, wie Business-Ideen in Hypothesen & Experimente aufgeteilt werden. 

- Batch-KPIs: Messen von Durchlaufzeiten pro Batch, um Lernkurven sichtbar zu machen. 

- Portfolio-Coaching: Epics in kleinere, testbare Initiativen schneiden. 

CALADE-Perspektive 

Bei CALADE nutzen wir das Prinzip „Work in Smaller Batches“ nicht nur in agilen Frameworks, sondern auch in Strategie- und Transformationsarbeit. Wir helfen Organisationen, große Vorhaben in iterative Lernschritte zu zerlegen – von Features über Change-Maßnahmen bis hin zu Investitionen. So entsteht kontinuierlicher Wertfluss statt riskanter „Alles-oder-nichts“-Projekte. 

 

Weiterführende Begriffe 

- Minimum Viable Product (MVP) 

- Feature Slicing 

- Continuous Delivery 

- Program Increment (PI) 

- Lean Startup 

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